Produktetikettierung

Nachdem ein Produkt verpackt wurde, haben Verbraucher keinen direkten Zugriff mehr darauf. Sie können es nicht anfassen oder in Augenschein nehmen. Das Produkt muss daher mithilfe von Informationen auf dem Verpackungsetikett (die Produktetikettierung) identifiziert und beschrieben werden, damit Verbraucher eine fundierte Kaufentscheidung treffen können. Die Etikettierung ist somit nicht nur ein notwendiger Aspekt der Produktpräsentation, sondern auch ein wichtiges Marketing- und Verkaufsinstrument für den Produkthersteller.  

Etiketten sind wichtig für Produkthersteller, die Produkte verpacken, da das Etikett die direkte Verbindung zwischen Markeneigentümer und Verbraucher darstellt und auf dem Etikett das Produkt sowie dessen Vorzüge beschrieben werden können. Klare Fotos und bunte Grafiken auf vorgedruckten Etiketten tragen häufig erheblich zu einer positiven Produktpräsentation bei.  

Neben dem Branding können die Etiketten auch Informationen zu Herkunft und Hersteller des Produkts sowie eine Anleitung zur effektiven Verwendung des Produkts enthalten. Bei der Kennzeichnung von Lebensmittelprodukten werden die einzelnen Zutaten des Produkts, das exakte Gewicht und das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben. Etiketten enthalten oftmals auch Angaben zur optimalen Lagerung und sicheren Zubereitung von Lebensmitteln.  

Pharmazeutische Produkte müssen mit eindeutigen individuellen Kennzeichnungen versehen sein, damit Medikamente im gesamten Vertriebssystem nachverfolgt werden können. In Europa müssen potenziell giftige Chemikalien mit einem Unique Formula Identifier (UFI) versehen werden, damit der Giftnotruf im Notfall die richtige Behandlung empfehlen kann. Diese Codes werden im laufenden Betrieb auf verpackte Produkte gedruckt. Aufgrund ihrer Bedeutung werden sie in der Regel direkt nach dem Druck mithilfe eines optischen Prüfsystems inspiziert, um sicherzustellen, dass sie vollständig und lesbar sind. Diese Kennzeichnungsvorschriften können sich ändern und beispielsweise die Verwendung an neuen Orten erforderlich machen. Anwender müssen sich daher regelmäßig über Änderungen dieser Art informieren, um nicht gegen Vorschriften zu verstoßen. 

Die Etiketteninformationen der Produktetikettierung können direkt auf die Verpackung oder vorab auf separate Papier- oder Kunststoffetiketten gedruckt und dann automatisch im laufenden Betrieb auf die Verpackungsoberfläche aufgebracht werden. Diese Etiketten können extern oder vor dem Aufbringen im laufenden Betrieb gedruckt werden. Solche Etiketten sind allerdings in der Regel auf alphanumerischen Text, Barcodes und einige einfache Grafiken beschränkt. Etiketten werden üblicherweise auf Kisten, Kartons, Dosen und Kanister gedruckt und vorwiegend auf Flaschen, Gläser und einige Konservendosen aufgebracht. Flexible Verpackungen können mit beiden Methoden etikettiert werden. 

Bei Produktetikettierung ist es besonders wichtig, dass die gedruckten Etiketteninformationen vollständig, deutlich und gut lesbar sind – ganz gleich, ob sie auf die Verpackung gedruckt werden oder sich auf einem aufgebrachten Etikett befinden. Unscharfer Druck sowie Risse oder Falten auf einem aufgebrachten Etikett, die dazu führen, dass gefährliche Inhaltsstoffe wie Allergene oder Ablaufdaten nicht mehr lesbar sind, können unmittelbar die Gesundheit und Sicherheit von Verbrauchern gefährden. Unscharfe oder mit schlechter Qualität gedruckte Bilder auf Produktverpackungen oder -etiketten schaden außerdem dem Markenimage des Herstellers.